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 Tipps und Tricks fürs Vampirrollenspiel
rabenaas Offline




Beiträge: 127

25.11.2009 18:13
RE: Schwäche als Chance & Persönlicher Horror Antworten

Ich glaube, dass es betreffs des Begriffs "Rollenspiel des persönlichen Horrors" einige Missverständnisse gibt. Und das durchaus nicht nur betreffs Maskerade, sondern in Teilen auch betreffs Requiem.

Wenn einige Leute den Begriff "persönlicher Horror" hören, dann denken diese: "Horror? Ah, ja, klar, es geht ja um Vampire, und Vampire sind Horror-Figuren. Und persönlicher Horror bedeutet, dass man einen Vampir als SC spielen kann."

Aus diesem fundamentalen Missverständnis - denn um ein solches handelt es sich meiner Ansicht nach - haben sich speziell bei Maskerade (Live und P&P) zuweilen Spielkulturen entwickelt, die sich im Prinzip kaum vom "Hack und Slay" klassischer Fantasy-Rollenspiele (bzw. Fantasy LARPs) unterschieden.

Nur, dass man eben einen Vampir-Helden spielte.

Damit dieses Missverständnis es erst gar nicht nach Requiem "rüber schafft", denke ich, etwas klarstellen zu müssen:

Der Grund, aus dem man Vampire spielt (oder spielen "sollte"), also der "USP" des Systems, ist das Spiel nicht um äußere, sondern um INNERE Konflikte.

Wer Vampire spielt wie D&D mit Eckzähnen, der verpasst schlicht, worum es bei Vampire "eigentlich" geht. Nämlich um "Schauerromantik", um das ganz persönliche Entsetzen des Protagonisten, der, getrieben durch einen Fluch, durch seine Sünden, durch seine rasende Gier, Böses tut - und vor seinem Handeln Grauen empfindet.

Der "Horror" des Requiem-Spiels ist nicht der blutsplatternde Horror-Effekt irgendeines Axtmörder-Schinkens, sondern das Entsetzen eines Dr. Jekyll, eines Dr. Frankenstein, eines Dracula angesichts dessen, was man getan hat.

Damit dieser sehr klassische Horror funktioniert (der zwar "typisch viktorianisch" ist, aber auch z.B. im modernen Kino durchaus immer wieder nneu interpretiert wird), muss man zwei Dinge tun:

(a) man muss etwas "Böses" tun und
(b) man muss darüber entsetzt sein.

Das klingt reichlich doof, ist aber tatsächlich der Kern der meisten Bücher, Stücke und Filme mit einem "Anti-Helden", sei dieser nun ein Jekyll oder eben ein Anakin Skywalker Schrägstrich Darth Vader.

Das Requiem System bietet viele Anlässe und Gelegenheiten, aus der Not der Situation heraus sich zum Bösen verleiten zu lassen.

In diesem Thread sollen Meinungen dazu ausgetauscht werden, wie dieser Aspekt des "persönlichen Horrors", der sich ja auch und vor allem in vielen Aktionen - wie dem Jagen - entfaltet, die nur selten live gespielt werden, stärker im Spiel betonen lassen.

Habt ihr selbst Erfahrungen mit persönlichem Horror im Requiem-Spiel?

Wie versucht ihr diesen Aspekt im Spiel umzusetzen?

Oder haltet ihr dieses Thema für unwichtig und dröge - und wenn ja, was ist für euch dann der "Kick" am Vampire-Spiel?

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